Die einen müssen wegen einer Verletzung oder Erkankung pausieren, die anderen aus beruflichen Gründen. Wieder anderen brauchen einfach einmal eine Pause. Die Gründe warum man mit dem Polesport pausiert sind, wie in jedem anderem Sport auch, vielfältig und sehr individuell.
Doch wie ist es eigentlich, wenn man nach einer Pause beschließt zurück an die Pole zu kehren? Muss man von vorne beginnen? Hat man noch genug Kraft? Und wie sieht es mit den blauen Flecken aus? Tun die Moves wieder so weh wie zu Anfang?
Die Antwort darauf ist so individuell wie auch die Gründe individuell sind um zu pausieren.
Wie gut der Wiedereinstieg gelingt hängt sicherlich auch damit zusammen, was man in der Zwischenzeit gemacht hat. Sicherlich wird es dir leichter fallen, die Figuren, Spins und Climbs durchzuführen, wenn du dich fit gehalten hast und wenig Kraft verloren hast. Ich habe während der Schwangerschaft nicht all zu viel gemacht und hatte beim Wiedereinstieg enorm mit mangelnder Kraft zu kämpfen. Waren Inverts vorher eine der leichteren Übungen, kam ich jetzt nur noch mit viel Schwung in die Luft und war froh, wenn ich es geschafft hatte, mein Bein noch irgendwie an die Pole zu wickeln, damit ich auch oben blieb. Nach gut einer halben Stunde Training war ich fix und fertig und auch noch Tage später erinnerte mich mein Körper mit Muskelkater daran, dass ich es langsamer angehen lassen muss. Dennoch ist zu diesem Punkt zu sagen, dass dein Körper sich daran erinnert und du schnell wieder zu "alter" Kraft kommst.
Ebenso individuell ist das Thema Schmerzen. Die Druckpunkte werden wieder wehtun, wie stark hängt davon ab, wie schmerzempfindlich du bist. Es wird auch wieder blaue Flecken geben. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass sich der Körper schnell wieder an die Schmerzen und die Druckpunkte erinnert und beides daher nicht so intensiv ist, wie beim ersten Mal. Ich bin im Grund ganz dankbar, dass ich das alles nochmal erleben durfte, denn so weiß man wieder mit welchen Schmerzen meine Beginner zu kämpfen haben, wenn sie das erstemal an der Pole sitzen dürfen. Denn diese Schmerzen vergisst man schnell, wenn ein Move dann irgendwann nicht mehr weh tut.
Aber das wohl Schwerste ist, wieder anzufangen. Mich hat das eine Weile mentale Überzeugung gekostet, um nach der Schwangerschaft wieder anzufangen, denn ich hatte das Bild in meinem Kopf wo ich mal war und wo ich jetzt bin, gefühlt wieder ganz am Anfang. Und das hat mich enorm demotiviert, denn alles kam mir soweit weg und unerreichbar vor. Ich wollte einfach da weitermachen und nicht wieder von vorne beginnen. In dieser Zeit habe ich einen enormen Kampf mit meinem inneren Schweinehund geführt, der mich ständig davon überzeugen wollte, lieber mit ihm auf dem Sofa zu sitzen und zu chillen, als mich beim Workout abzumühen.
Mit regelmäßigem Training bin ich nun aber nach einem halben Jahr weiter als ich es vor der Schwangerschaft war. Es lohnt sich also den inneren Schweinehund zu bekämpfen und einfach wieder anzufangen. Meinen Schweinehund habe ich zwar nicht ganz aus der Wohnung verbannen können, aber zumindest sitzt er, wenn ich trainiere, ruhig auf der Couch und schaut mir zu, wenn ich trainiere. Danach überzeugt er mich dann regelmäßig davon, dass ich mich nun mit Schokolade belohnen kann :-), denn ich hab ja trainiert. Aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.
Habt ihr schon einmal wegen einer Verletzung, Schwangerschaft, beruflich etc. pausieren müssen und seid ihr in euren Sport zurückgekehrt? Wie habt ihr die Rückkehr erlebt?
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